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Einkaufen in Kuba

... manchmal ist es halt nur ein bisschen schwieriger alles zu bekommen.(Wir beschreiben im Folgenden die Situation in Havanna, wie wir sie in den letzten Monaten erlebt haben, am Land ist die Einkaufssituation sicherlich schwieriger)

Lebensmittel:

KubanerInnen haben meherer Möglichkeiten Lebensmittel zu beziehen.

Erstens gibt es hier nach wie vor Bezugsscheine für Dinge des täglichen Gebrauchs, die so genannte „Libretta“. Monatlich bekommen die Menschen hier Reis, Bohnen, Fleisch, Fisch, Kaffee, Zucker, Milch (für Kinder täglich 1 ½ Liter) und andere Grundnahrungsmittel, desweiteren Zahnpasta, Seife und Waschmittel. Kein Mensch muss also in Kuba verhungern, obwohl die Rationen zugegebenermaßen sehr knapp bemessen sind und für ein Monat - bei einer Ernährung nach westlichem Standard - nicht ausreichen.

Zweitens gibt es die Bauernmärkte, die in jeder dritten Straße zu finden sind. Dort kann man Obst und Gemüse der Saison relativ günstig bekommen (eine Ananas kostet 10 Peso Cubano, das sind etwa € 0,34). Die Bauernmärkte werden entweder vom staatlichen Landwirtschafssektor oder von bäuerlichen Genossenschaften beliefert. Oftmals gibt es auch kleinere Märkte, wo Zwischenhändler die landwirtschaftlichen Produkte verkaufen (ein Umstand, der von Regierungsseite nicht gern gesehen wird).

Drittens gibt es Geschäfte in denen man auch mit Moneda Nacional bezahlen kann, wie Bäckereien, Fleischereien, Konditoreien, wo man sehr günstig Brot, Fleisch, Torten und anderes zukaufen kann, die Auswahl ist jedoch vor allem in den Greislereien begrenzt. Eier bekommt man meistens über Strassenhändler. Wenn jemand mit schachtelweise Eiern herumläuft, sollte man schnell zugreifen.


Und zuletzt gibt es noch eine Reihe von Kaufhäusern und Supermärkten in denen man fast alles bekommt, von Duschgel bis Klopapier und von Spagetti bis Cornflakes. Allerdings kann man dort nur in Pesos Convertibles zahlen und die Preise sind dort ähnlich hoch wie in Europa. Für eineN DurchschnittskubanerIn ist das schwer finanzierbar, obwohl die Geschäfte immer voll sind. Wer sich in Kuba solchen Luxus leisten möchte, muss sich sein Gehalt anderwärtig durch Touristen (Zimmer vermieten, durch die Stadt führen, Verkauf von falschen Zigarren oder schlicht bestehlen usw.) aufbessern.

Wer sich nicht viel bewegen will, weil Hitze und Luftfeuchtigkeit hier sehr schlimm sein können und man nach fünf Schritten schon einen Schweißausbruch bekommt, kann Lebensmittel auch über die Straßenhändler kaufen, die oft mit ihrer Ware durch die Straßen ziehen und sie lautstark anpreisen.


Sonstiges:

Auch sonstige Produkte, die man so im täglichen Leben braucht (oder auch nicht), bekommt man hier ohne Probleme, jedoch meistens nicht ganz billig. Blumen, div. Tiere (vor allem Vögel), schwarz gebrannte CD´s und DVD´s, Bücher und Zeitungen, sowie geröstete Erdnüsse, Churros, Zuckerstangen usw. kann man bei – nicht ganz legalen, aber mehr als geduldeten – StraßenhändlerInnen kaufen.

Elektroartikel (meist aus China), wie Kühlschränke, Klimaanlagen, Ventillatoren, Haushaltsgeräte, Fernseher, Videorekorder, DVD-Player, Stereoanlagen, usw. bekommt man in offiziellen Kaufhäusern und muss sie in Pesos Convertibles bezahlen. Sie sind teilweise teurer als bei uns.

Autozubehör (die KubanerInnen stehen auf fette Autoradios und Boxen [PIONEER !!!] und vielen Blinklichtern an allen Stellen ihres Fahrzeuges) kann man entweder in den entsprechenden Geschäften erstehen oder direkt bei den Autohäusern. Wir haben bereits Vertretungen von Renault, Citroën, Merzedes und Ford entdeckt.

Kleidung und Schuhe sind auch überall zu bekommen. Auch hier gibt es einen Unterschied in der Bezahlung. In den Pesos Convertibles Geschäften bekommt man von Fila über Puma bis Nike jede Marke und Farbe. Auch sonst gibt es dort eine große Auswahl an Schuhen und Kleidung jeder Art. In Boutiquen, in denen man in Moneda Nacional bezahlen kann, ist die Auswahl geringer, die Kleidung etwas schlichter und praktischer, allerdings auch hier scheint es keinen Mangel zu geben. Abgesehen davon sind die KubanerInnen sehr ideenreich was das kombinieren und aufbessern ihrer Kleidung angeht.


Computer:

Computer selbst werden in Kuba nicht verkauft, allerdings haben bereits viele einen (wovon wir uns schon in mehreren Gesprächen mit StudentInnen überzeugen konnten). Was es aber mittlerweile zu kaufen gibt sind Computerartikel wie Tastaturen, Mäuse, USB-Sticks, Computerboxen, Laufwerke, CD und DVD Rohlinge, Bildschirme, usw.


Man bekommt also in Kuba fast alles, wenn man weiss, wo man hingehen muss und man ausreichend Geld hat. Fest steht: Niemand muss hier Hunger leiden und durch den „Ideenreichtum“ der KubanerInnen (und dem regen Schwarzmarkt) leben hier die meisten auch sehr gut, wenn man von der teilweise schlechten Wohnsituation und dem öffentlichen Verkehr absieht. Dazu aber mehr in den nächsten Wochen.
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