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Oesterreichische Kueche in Kuba
Mittlerweile macht sich bei uns bemerkbar, dass die Regenzeit kurz vor der Türe steht. Es wird von Tag zu Tag immer schwüler. Die Luftfeuchtigkeit errecht Werte bis 90 Prozent, was uns den Schweiß auf die Stirn treibt – in Österreich ist es an schwülen Tagen dagagen gerade zu trocken – und es regnet fast jeden Tag. Dies bringt aber wenn dann nur kurze Abkühlung bevor es wieder heiß und schwül wird. Schön langsam sollten wir uns einen Regenschrim zulegen. Unsere Freunde haben uns mitgeteilt, dass der Mai am schlimmsten wird (also kein guter Monat um hierher auf Urlaub zu fahren). Ab Juni wird’s dann besser, dafür noch heißer!!!
>> weiter zu den Bildern >> Am Dienstag machten wir uns auf die Suche nach Büchern über Simón Bolivar, da wir für „Pensiamiento Latinoamericano“ ein Seminario bestreiten und später eine Abschlussarbeit schreiben müssen. Bisher hatten wir unsere Bücher bei den zahlreichen Strassenhändlern bezogen, die uns für die Bücher immer in Pesos Convertibles zahlen ließen (z.B. Lenin in 3 Bänden um 15 Pesos Convertibles, dh. ungefähr 13 Euro). Diesesmal gingen wir in eine Buchhandlung und dort konnten wir – nachdem wir den Angestellten mitgeteilt hatten, dass wir StudentInnen sind – in Moneda Nacional zahlen. So kauften wir eine Biografie über Simón Bolivar in zwei Bänden und ein kleines Theoriebändchen um insgesammt 48 Pesos Cubanos (d.h. ca. 2 €). Glücklich darüber, dass wir wieder Geld gespart hatten, machten wir uns auf dem Weg nach Hause. Dort wird schon seit längerer Zeit umgebaut. Nachdem die Wasserleitungen neu verlegt wurden (es gibt jetzt Warmwasser ohne „Duschwarmwasserkocher“, siehe Bericht aus Woche 5 und Woche 7 [ Matanzas]) wurde im Wohnzimmer die Decke ausgebessert und alles neu gestrichen. Kaspár, unser Handwerker, redet viel und trällert gerne ein Liedchen während er „arbeitet“ und stellte diese Woche das ganze Projekt fertig. Es fehlt nur noch das Streichen der Balkontür und dann haben wir wieder ein wunderschönes Wohnzimmer ohne Staub und hoffentlich wieder mit Fernseher, der aus „Sicherheitsgründen“ noch im Zimmer von Nardi, Carla und Jorge steht. A propos Jorge: Er befindet sich gerade bei seinem 80jährigen Vater in Santiago, dem es nicht sehr gut geht. Für das Wochenende gab es zwei Alternativen: Pinar del Rio oder Baseball-Finale Beide fielen ins Wasser, ersteres weil wir letzten Mittwoch vergessen hatten die DeutschstudentInnen aus Pinar del Rio zu fragen, ob sie eine Unterkunft in Pinar kennen (und aus Bequemlichkeitsgründe von Mike), zweiteres weil der Gegner der „Industriales“ (Manchaft aus Havanna, Occidente) noch nicht feststeht (entweder „Villa Clara“ aus Zentralkuba oder „Santiago de Cuba“, aus Oriente). Das Halbfinale zwischen diesen Mannschaften wird heute im 7. und entscheidenden Spiel entschieden. So kam Nelli auf die glorreiche Idee am Wochenende Freunde einzuladen und „österreichisch“ zu kochen. Da Kalbsschnitzerl oder Schweinsbraten etwas schwierig zu organisieren ist, entschieden wir uns für Erdäpfelgulasch und als Nachspeise Palatschinken. Nelli hatte bereits Paprikapulver gekauft, fehlte also „nur“ noch Erdäpfel, Mehl, Eier, Zwiebel, Brot und Würstel. Letzteres gibt’s im Supermarkt, gleich um die Ecke zu kaufen, also kein Problem. Zwiebel sind ebenfalls ganz leicht zu bekommen, die findet man zu Hauf am Bauernmarkt ganz in der Nähe. Erdäpfel, Mehl, Brot und Eier machten unsere Einkaufstour schließlich zu einem Erlebnis: Am Samstag machten wir uns – so früh es ging – gleich nach dem Frühstück auf dem Weg. Beim „Erdäpfelhändler“ um die Ecke gab es schon seit Tagen keine Erdäpfel mehr, aber, wie der Zufall und das Glück es wollte, rollte genau um 10.30 Uhr als wir das Haus verlassen hatten in der nächsten Straße ein Klein-LKW vor und – siehe da – dieser LKW hatte Unmengen an Erdäpfel geladen. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Fahrer (aller Wahrscheinlichkeit nach ein Bauer aus der Umgebung) und unserer Frage, ob wir Erdäpfel („papas“) bei im kaufen könnten, nahm er unser Plastiksackerl, packte ca. 2 Kilo Erdäpfel ein und gab sie uns als Geschenk mit! Der Tag fing also sehr gut an! Erdäpfel, erledigt! Nachdem wir die „papas“ nach Hause gebracht hatten, spazierten wir Richtung Zentrum, vorbei an der Bäckerei, die wir schon kannten und wo wir Brot kauften. In Centro Habana würden wir – laut Nardie, unserer Vermieterin – auf Leute treffen, die Eier verkaufen. Auch dieses Vorhaben gestaltete sich mehr als einfach. Nach kurzer Zeit kam uns ein junger Mann mit zwei Tassen Eier entgegen. Er verkaufte uns eine Tasse um 60 Peso (also pro Ei 2 Peso)! Somit: Eier, abgehackt! Mehl gibt’s in jedem Supermarkt, dachten wir. Aber ätsch-pätsch, falsch gedacht! Wir klapperten beinahe alle Supermärkte in der Umgebung ab, aber wir fanden nirgends Mehl. Völlig durchgeschwitzt entschlossen wir uns also wieder nach Hause zu spazieren und Nardie zu fragen, wo wir denn in dieser Stadt Mehl kaufen können. Nardie meinte es gäbe ca. 20 min von unserer Casa entfernt in der Straße Salvador Allende (vor der Revolution: Carlos III) ein rießiges Kaufhaus (auf österreichisch etwa: „Shopping City Karl III“). Dieses Kaufhaus wurde seinem Ruf bei weitem gerecht. Mehr als 30 Geschäfte (Lebensmittel, Kleidung, Schuhe, Elektroartikel, 1 CUC/3 CUC/5 CUC – Shops, Möbellager, Spielzeuggeschäft, usw. usf.) Im Lebensmittelgeschäft fanden wir auch gleich sofort, was wir gesucht hatten: Mehl!!! Wir gingen natürlich nicht gleich nach Hause, denn in der Mitte gab es ein Restaurant mit Pizza und Sandwiches, wo wir uns stärkten und die Anziehungskraft der vielen Geschäfte war in Nelli´s Augen unübersehbar, aber auch Mike wollte sich natürlich alles ansehen. So klapperten wir das Shoppingcenter ab, im Elektrogeschäft erstanden wir kleine Computerboxen, damit wir neben österreichischem Essen auch österreichische Musik (Austropop) in angemessener Lautstärke genießen können. Zufrieden über unsere erledigten Einkäufe machten wir uns zu Hause jeder an seine Arbeit: Mike „instalierte“ die Computerboxen und fotografierte Nelli beim Erdäpfelschälen und -schneiden. :-) Das Essen war mehr als gelungen. Unsere beiden Freunde waren vom Gulasch und besonders von den Palatschinken schwer begeistert. Satt und zufrieden machten wir uns anschliessend auf zum Malecón, um den Samstagabend bei kühler Meeresluft und einem kalten Bierchen ausklingen zu lassen. Bis nächste Woche! Nelli und Mike Diskussionsbeiträge
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