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35er, 45er, EU-Festl und Diätplan
Diese Woche gab es zwei runde Geburtstage zu feiern. Ricardo, Mitarbeiter in der Catedra Humbold, Deutschstudent und Zweitpapa, beging am Donnerstag seinen 35. Geburtstag.
>> weiter zu den Bildern >> Desweiteren feiert die UJC (Union de Jovenes Comunistas = Kommunistische Jugend Cubas) am 4. April ihr 45jähriges Bestehen und diese Woche gab es bereits zahlreiche Veranstaltungen. So fand am Dienstag direkt vor der Uni und nur einen Katzensprung (10 Meter) von unserer Casa entfernt ein großes Konzert mit einer hier anscheinend sehr bekannten (uns bisher unbekannten) kubanischen Rock-Pop-Band statt. Der Stil kann als Soft-Rock bezeichnet werden. Das Konzert begann um ca. 21. 30 Uhr und dauerte ungefähr zwei Stunden. Um 22.30 Uhr war es wieder ruhig in den Straßen (wir konnten jedes Wort des Sängers auch vom Bett aus hören). Dies lag aller Wahrscheinlichkeit nach daran, da die SchülerInnen, StudentInnen und ArbeiterInnen am nächsten Tag wieder ihre Pflicht zu erfüllen hatten. Apropos Pflichterfüllung: Auch diese Woche mussten wir wieder unsere Wäsche waschen. Wir haben in unserer Casa dazu sogar eine Waschmaschine, auch wenn sie etwas mühsamer ist, als unsere Waschmaschinen in Österreich (man muss das Wasser selbst mit einem Kübel einfüllen). Dafür ist die Wäsche aufgrund der Temperaturen hier (an die 30 Grad) innerhalb von wenigen Stunden noch am selben Tag trocken. Kochen dürfen wir auch zu Hause, deshalb nutzen wir immer häufiger diese Möglichkeit uns mit gesunden Sachen (Obst, Gemüse, Salat) am Agrarmarkt einzudecken und zu Mittag entweder Obstsalat oder gemischten Salat zu speisen. Dieser Diätplan soll dazu dienen ein bisschen etwas von unserem „Wohlstandsspeck“ zu verlieren – die Bikinifigur ist ja hier ziemlich notwendig! -, außerdem hilft es auch unserer Geldbörse, denn so ein Haufen Obst kostet gerade Mal ca. €1,-. Kurzer Exkurs: Eines von vielen Horrormärchen über Kuba ist die „Geschichte von den verbotenen Computern“. Wir wollten euch diese Woche einen Photobeweis liefern, um die Miami-Propaganda zu widerlegen. Unsere Familie hat einen Computer, darauf läuft Windows 2000. In zahlreichen Geschäften kann man völlig legal Computer-Cds und Zubehör kaufen. Jorge hat hier auch einen – eingeschränkten – Internetzugang und wir sind deshalb auch jederzeit unter jorge.habana@yahoo.it erreichbar (bitte aber keine Attachments schicken!). Diesen Donnerstag feierten wir den 35. Geburtstag von Ricardo. Ein kleiner Kreis fand sich in der Catedra Humbold ein, um mit Rotwein, Rum und Cola diesen „Runden“ zu begiessen. Zwei Gitarren, Bongos und von Mike besorgte „Geburtstagströten“ machten die Stimmung perfekt. Alles in allem ein super Nachmittag. Den Freitag nutzen wir zum Entspannen, um am nächsten Tag (Samstag) morgens aufzustehen und zu jener Bushaltestelle zu marschieren (45 min Spaziergang), von der die Busse zum Strand fahren. Dort trafen wir uns mit Miguel (ein Freund und Deutschstudent), um zum sogenannten „Red Bull Festl“ zu fahren. Die Schlange für den Bus war so enorm, dass wir uns aber dann entschlossen mit einem privaten Taxi zu fahren. Leider kostete dies 10 CUC. Am Strand (ca. 11.30 Uhr) war die Party bereits voll im Gange. Tausende von Jugendlichen tanzten, tranken und hatten Spaß. Von Red Bull war jedoch wenig zu sehen (abgesehen davon, dass es in der Strandbar Red Bull zu kaufen gab.) Es stellte sich auch schnell heraus, von wem tatsächlich dieses Fest veranstaltet wurde. Haltet euch fest! Die Europäische Union. Rund um die DJ-Bühne waren kleine Nationalflaggen der EU-Staaten aufgehängt und bei einem kleinen Infostand – umringt von EU-Fahnen – wurden Broschüren über die EU verteilt. Eigentlich makaber: Einerseits unterstützt die EU die Blockadepolitik der USA und verurteilt die angeblichen Menschenrechtsverletzungen in Resolutionen und veranstaltet andererseits Sauffestl für Jugendliche am Strand von Havanna, um ihnen ein falsches Bild einer weltoffenen, sozialen und jugendfreundlichen EU zu vermitteln, die es ja so gar nicht gibt. Aus unserer Sicht wäre dies eigentlich schon ein Grund gewesen wieder abzuhauen, die Tatsache, dass wir aber 10 CUC gezahlt hatten um herzukommen und auch bereits andere Freunde von uns getroffen haben veranlasste uns noch ein bisschen dort zu bleiben. Und alles in allem hatten wir dort ziemlich viel Spass, was aber eher an den KubanerInnen und nicht an der EU lag! Am Abend fuhren wir dann wieder um 10 CUC mit unseren Freunden retour, gingen nach Hause Abendessen und spazierten anschließend schon etwas angeheitert (Mike) zum Plaza de la Revolucion, auf dem ein großes Konzert zu Ehren der UJC stattfand. Bei heißer Salsamusik gab es dort einen rießigen Tanzwettbewerb, bei dem unzählige Salsagruppen gegeneinander antraten. Da wir vom Strand allerdings etwas gezeichnet waren (müde, Sonnenbrand, leicht alkoholisiert) spazierten wir bald wieder heimwärts, um versorgt mit Aftersun ins Bett zu fallen. Heute ist Sonntag, Zeit um ins Hotel Havanna Libre zu gehen und unseren Wochenbericht auf diese Homepage zu stellen. Danach müssen wir unsere Spanisch-Hausübungen machen. Denn unser Studium und der Spanischekurs soll ja trotz der vielen Fiestas und Aktivitäten nicht zu kurz kommen! Bis nächste Woche! Nelli und Mike Diskussionsbeiträge
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