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Ché Guevara, die Biographie eines unsterblichen Revolutionärs
Am 14. Juni 1928 wurde Ernesto Guevara de la Serna als Sohn einer reichen großbürgerlichen Familie in Argentinien geboren. Obwohl seine Eltern zu den Oligarchen in Argentinien gehörten, hatten sie eine liberale gesellschaftliche Einstellung, die prägend für Guevara war. Mit zwei Jahren brach Asthma bei ihm aus, eine Krankheit, die ihn sein Leben lang begleiten sollte. Seine Eltern zogen in die klimatisch trockenen Berge von Córdoba, die Bildung in den Kinderjahren übernahm seine Mutter Celia de la Serna.
1941 besuchte Ernesto Guevara eine weiterbildende Schule, wo er sich vor allem für Sport und Literatur und hier vor allem für die Schriften von Marx, Engels und Lenin interessierte. Geprägt wurde er während seiner Jugend auch von den Flüchtlingen aus dem spanischen BürgerInnenkrieg, die ab 1937 in Argentinien ankamen. Weiters kämpfte er an der Seite seiner Eltern gegen den Diktator Juan Perón. Seine Krankheit war für ihn der Grund Medizin zu studieren. Nach seiner vorletzten absolvierten Prüfung unternahm er eine Motorradreise durch weite Teile Lateinamerikas. In Chile, Bolivien, Peru und Venezuela kam er nicht nur mit der furchtbaren Situation der Leprakranken in Berührung, sondern erlebte zum ersten Mal das Elend der Armut und die völlige politische und wirtschaftliche Abhängigkeit der lateinamerikanischen Ländern von den USA. Dies stärkte das Bedürfnis des damals bereits Marxisten die Welt zu verändern und gerechter zu gestalten. 1953 nach Beendigung seines Medizinstudiums fuhr er nach Guatemala , wo er den von der USA unterstützen Putsch gegen die damalige sozialistische Regierung unter Arbenez miterlebte und zum ersten Mal die Arbeit des CIA live beobachten konnte. Dies schürte seinen Hass gegen die USA. Dort lernte er auch seine spätere Frau, die Marxistin Hilda Gadea kennen, die ihn mit Männern Fidel Castros bekannt machte. Nach dem Sturz der Arbenez-Regierung mussten sie nach Mexiko fliehen. 1955 lernte Ernesto Guevara erstmals Fidel Castro in Mexiko-City kennen, der dort mit einer Gruppe von Exil-Kubanern den Sturz der Batista Herrschaft in Kuba plante und schloss sich ihnen an. Er erhielt auf einer nahe gelegenen Farm seine Ausbildung in Guerilla Kampftechniken durch Alberto Bayo, welcher von Mao Tsetung selbst in dieser Kriegstaktik unterrichtet wurde. In dieser Zeit erhielt er auch seinen Spitznamen Che, was übersetzt soviel wie Kumpel bedeutet und in der argentinischen Sprache als Füllwort nach jedem zweiten Wort verwendet wird (vergleichbar mit dem wienerischen "oida"). Auch Ernesto "Che" Guevara verwendete dieses Füllwort sehr häufig. Am 18. August 1955 heiratete Ernesto Che Guevara Hilda Gadea. Am 25. November 1956 brachen 81 Revolutionäre mit dem völlig überladenen Schiff namens Granma (übersetzt Großmutter) nach Kuba auf. Aufgrund des zu hohen Gewichts kamen sie mehrfach vom Kurs ab und landeten erst am 2. Dezember 1956 mit viel Glück, aber an einer komplett anderen Stelle als geplant in Kuba. Es folgte ein 3 jähriger Guerillakampf gegen die Truppen Fulgencio Batistas in der Sierra Maestra, während dessen Che Guevara vom Arzt zu einem der 4 leitenden Kommandanten aufstieg. Sein größter militärischer Erfolg war die Einnahme von Santa Clara am 29.12.1958, die den Sieg der Guerillieros einleitete. Von dort marschierten die Truppen Richtung Havanna. Die Batista-Truppen trotz zahlenmäßiger Überlegenheit mussten sich aufgrund der internen Demotivation und der enormen Unterstützung der Guerilla durch das Volk geschlagen geben und Fulgencio Batista flüchtete am 1. Jänner 1959 in die USA. Fidel Castros Truppen mit den 4 Kommandanten Fidel Castro, Raoul Castro, Camilio Cienfuegos und Ernesto Che Guevara an der Spitze übernahmen mit dem Ziel die Unabhängigkeit Kubas von der USA zu erreichen die Kontrolle in Kuba. Guevara wurde 2. Mann im Staat und war für die kommunistische Ausrichtung zuständig. Er veranlasste eine Reihe von Verstaatlichungen vor allem von US-amerikanischen Betrieben und Ländereien, die von nun an zugunsten der Bevölkerung eingesetzt wurden. Diese Neuerungen wurden mit großem Jubel durch die Bevölkerung begrüßt. Später wurde Che Industrieminister in der neuen Regierung und führte eine Reihe von Reformen durch. Er propagierte das Bild des „neuen Menschen“ und versuchte dahingehend ein Vorbild für die Bevölkerung zu sein, beteiligte sich beispielsweise an freiwilligen Arbeitseinsätzen und griff hart gegenüber Konterrevolutionären und Feinden der Revolution durch. 1959 heiratete er Aledia March. Anfang der 60er Jahre wurde der Druck der USA auf Kuba immer größer. Sie versuchten durch Terroranschläge und die berühmte und verhinderte Invasion in der Schweinebucht 1961 die neue Regierung in Kuba zu stürzen und somit aus der Insel wieder einen Vasallenstaat zu machen. Auch aufgrund der Blockade der USA gegen Kuba kam es zu einer Annäherung an die Sowjetunion und zum Bau von Raketenabschussanlagen, was 1963 zur Kuba-Krise und fast zum Ausbruch des 3. Weltkrieges führte. Guevara, der damals auf dem Höhepunkt seiner politischen Karriere in Kuba Präsident der Nationalbank war, kritisierte die Sowjetunion stark aufgrund ihrer zu offenen Haltung gegenüber dem Kapitalismus und bezeichnete sie als „stille Komplizen des Imperialismus“. Er verurteilte die Abkehr der UdSSR vom idealen Menschenbild und die Schaffung von Anreizen für die ArbeiterInnen und näherte sich immer mehr dem Maoistischen Weltbild an. 1965 kam es zum Bruch mit Fidel Castro und Kuba und Che Guevara begab sich in den Kongo nach Kinshasa um dort revolutionäre Rebellen zu unterstützen. Sein Ziel wurde es in möglichst vielen Entwicklungsländern revolutionäre Guerillakämpfer zu unterstützen und viele sozialistische Keimzellen zu schaffen, um den Imperialismus ins Wanken zu bringen. Er prägte den Ausspruch: „Schaffen wir zwei, drei, viele Vietnams“. Die Revolution in Afrika scheiterte jedoch, da die belgischen Söldner zu stark waren und so kam Guevara 1966 zurück nach Lateinamerika, genauer nach Bolivien. Auch dort versuchte er seine Erfahrungen aus Kuba weiter zu geben und eine revolutionäre Guerillabewegung aufzubauen. Er scheiterte jedoch, da in Bolivien andere gesellschaftliche und politische Voraussetzungen herschten. Die Bauern waren zwar sehr arm, allerdings nicht landlos und unterstützten die KämpferInnen bei weitem nicht in jenem Ausmaß, wie dies in Kuba der Fall war und auch die kommunistische Partei Boliviens (PCB) verweigerte ihre Unterstützung. 1967 wurde das Rückzugsgebiet vor den US- und Regierungstruppen für Che und seine Männer immer enger und sie waren nur noch 14 Mann, als sie am 7. Oktober 1967 bei Higuera in einen Hinterhalt gelangten. Bei Gefechten mit den Regierungstruppen wurde Che Guevara durch einen Schuss in die Wade verletzt und anschließend von CIA-Agenten und Exil-Kubanern gefangen genommen. Am 9. Oktober 1967 um 13.10 Uhr wurde der damals 39jährige Ernesto Guevara von Mario Terán, einem Feldwebel der bolivianischen Armee ohne Gerichtsverhandlung erschossen. Seine Hände wurden abgeschnitten um eine Identifizierung zu verhindern und er wurde auf einem nahe gelegenen Flugfeld verscharrt. Nach seinen Tod wurde Ernesto Che Guevara zu einem Mythos und einem Vorbild für alle unterdrückten Völker dieser Erde, die den Kampf gegen ihre Peiniger nicht aufgeben wollen. Auch in der Linken hat er bis heute aufgrund seiner hohen Ideale und seinem unermüdlichen Kampfeswillen einen hohen Stellenwert. |